Traditionellerweise trägt man während der Sanfermines die Pamplonica-Tracht, d.h., weißes Hemd, weiße Hose oder Rock, dazu eine Schärpe und das Halstuch, beide rot. Fast alle Menschen tragen während dieser Tage die sogenannte "Festuniform", ein beeindruckendes rot-weißes Bild in den Straßen Pamplonas. Niemand weiß genau, auf was diese Tracht zurückgeht oder wer sie erfunden hat, aber sie integriert alle Menschen in das Fest. Die Einfachheit dieser Festtracht ermöglicht es, dass sie sowohl von den Einheimischen als auch von Auswärtigen getragen wird, so dass ein wahres Meer von Menschen in Rot und Weiß durch die Straßen zieht, den beiden Farben, die das San Fermin Fest charakterisieren.
Wie gesagt, ist der Ursprung dieser heutigen Pamplonica-Tracht nicht bekannt. Es gibt verschiedene Theorien, die diese beliebte Gewohnheit zu erklären versuchen, die sich im Laufe der Zeit durchgesetzt hat. So halten einige die Festclique Peña la Veleta für die Erfinder. Diese Gruppe wurde 1931 von einfachen Leuten gegründet, die meisten von ihnen kamen aus der Arbeiterklasse. Sie suchten nun nach einer Art Uniform, anhand derer man sie identifizieren konnte und die sie von den übrigen Gruppen unterschied. In der Tat war weiße Kleidung leicht zu bekommen und außerdem für jeden Geldbeutel erschwinglich. Darüber hinaus erfüllte sie das Ziel, sich hervorzuheben, denn es handelt sich zweifelsohne um eine augenfällige Farbe, die in Verbindung mit dem Rot noch auffälliger ist. Wahrscheinlich breitete sich diese Tracht deshalb mit der Zeit auch unter den anderen Festteilnehmern aus.
Andere Kenner der Materie wiederum bringen diese Kleidung mit den Txistuspielern (baskische Flötenspieler) aus Biarritz in Verbindung, obwohl diese eine rote Baskenmütze tragen, mit den Jotasängern der 30er Jahre in Gayarre oder mit den Pilotaspielern. Auf jeden Fall handelt es sich um eine Kleidung, die sich ungefähr seit 1960 unter den Menschen, die an diesem Fest teilnehmen, verbreitet hat.
Besondere Bedeutung hat dabei das rote Halstuch, Emblem der Fiestas von Pamplona. Es ist unabdingbar, um sich vollständig in die Feststimmung der Sanfermines integrieren zu können. Die Tradition schreibt vor, dass man sich das Halstuch kurz nach dem chupinazo umbindet, dem Startschuss der Fiestas, und es bis zum „Pobre de mí“ (Ich armer Mensch), mit dem die Sanfermines alljährlich verabschiedet werden, nicht mehr auszieht. Über seine Bedeutung oder seinen Symbolismus herrscht keine Einigkeit und es gibt auch hier unterschiedliche Versionen. Der Tradition folgend wird die rote Farbe des Halstuchs als Erinnerung an den Märtyrer San Fermin angesehen, der in Amiens während der Verfolgungen des 3. Jahrhunderts geköpft wurde. Das Rot symbolisiert das Blut des Heiligen, obwohl andere Erklärungen auf die farbliche Übereinstimmung mit der Flagge Navarras verweisen. Trotzdem gibt es auch Festcliquen, deren Halstuch eine andere Farbe hat. So ist das Halstuch der Gruppe La Única grün, das der Gruppen La Jarana und El Txako blau. Viele Halstücher zeigen die gestickte Figur des Heiligen Fermin in einer Ecke. Andere dagegen tragen das Wappen der Festclique, des Vereins oder der Gruppe, der sie gehören, oder einfach das Wappen Navarras oder Pamplonas.
Rot ist auch die Schärpe, die man sich um den Bauch bindet. Fast immer weist diese Schärpe Fransen an den Enden auf. Darüber hinaus ist die Pamplonica-Tracht in Pamplona, Mittel- und Südnavarra die typische Festkleidung. Vervollständigt wird die typische San Fermin Kleidung traditionsgemäß mit weißen Flechtschuhen aus Espartogras mit roten Bändern, die um die Beine gebunden werden. Diese Gewohnheit rückt jedoch aus Bequemlichkeitsgründen zugunsten von Turnschuhen oder bequemeren Schuhwerks immer weiter in den Hintergrund. Sollte es kühl werden, trägt man ein rotes Jackett oder Jacke.